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Neue Herausforderungen im 21. Jahrhundert - Kooperation konsolidiert
Die sechste Auflage des Interdisziplinären Doktorandenkolloquiums (IDK) im Rahmen der Kooperation der AUB mit der Autonomie Trentino-Südtirol fand vom 6.-7. Dezember 2018 an der AUB statt.

Nach dem letzten Treffen an der Freien Universität Bozen (FUB) mit ihrem Sitz für Bildungswissenschaften in Brixen fand die sechste Auflage des Interdisziplinären Doktorandenkolloquiums (IDK) im Rahmen der Kooperation der AUB mit der Autonomie Trentino-Südtirol vom 6.-7. Dezember 2018 an der AUB statt. Die seit 2010 laufende Kooperation zwischen der AUB, der Autonomen Region Trentino-Südtirol und EURAC Research Bozen wurde inzwischen mit der Freien Universität Bozen und der Universität Innsbruck sowie weiteren Partnern erweitert.

Nach der Eröffnung der Veranstaltung ging Prof. Roland Benedikter von EURAC Research in seiner Keynote Speech auf die mit der derzeitigen Spaltung demokratischer Gesellschaften verbundenen Probleme ein. Er unterschied dabei zwischen offenen Gesellschaften westlicher Demokratien und geschlossenen Gesellschaften wie beispielsweise der Volksrepublik China, die sich aus autoritären illiberalen Positionen heraus selbst legitimieren. Benedikter zitierte den italienischen Philosophen Massimo Cacciari, nach dem Demokratien – im Gegensatz zu geschlossenen Systemen – dazu tendieren, sich selbst zu de-legitimieren. Laut Benedikter gibt es zwei idealtypische Modelle, um Demokratien und den offenen Diskurs in unserer Gesellschaft zu fördern. Dazu gehöre erstens die Theorie einer „militanten Demokratie“, welche die Werte der offenen Gesellschaft verteidigt und Demokratie auch als ständigen politischen Kampf einstuft, und zweitens die Theorie der „Rücknahme der Demokratie auf eine praktikable Ebene“ mit stärker republikanischen Präsidialsystemen. Dieser komplexitätsreduzierende Zugang würde die derzeitigen Rechtsparteien bereits als integralen Bestandteil von „Neodemokratien“ ansehen. Es folgte ein zweiter Eröffnungsvortrag von Prof. Harald Pechlaner, ebenfalls von EURAC Research, in dem Seidenstraße und Donau Routen als Beispiele von Ausprägungen von De-Lokalisierung thematisiert und die Perspektiven des Ost-West-Verständnisses ausgelotet wurden.

Anschließend präsentierten die rund 30 teilnehmenden DoktorandInnen ihre Forschungsarbeiten in vier parallelen Workshops zu den Themen Tourismusentwicklung (Leitung: Prof. Jana Kucerova, Universität Banská Bystrica), Standortfragen anhand von De-Lokalisierung und mögliche Perspektiven am Beispiel Seidenstraße (Prof. Harald Pechlaner, EURAC Research), Minderheiten in den letzten 100 Jahren (Dr. Christian Schuster, netPOL –Babes Bolyai Universität Cluj; Prof. Paul Videsott, Freie Uni Bozen) und Diskursethik in tief gespaltenen Gesellschaften in einer immer polarisierteren Gesellschaft (Prof. Roland Benedikter, EURAC Research; Prof. Ellen Bos, AUB).

Das nächste IDK wird im Mai 2019 an der Universität Innsbruck stattfinden.

Günther Rautz

 

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