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Verleihung des Erzherzog-Johann-Forschungspreises des Landes Steiermark an AUB-Oberassistent MMag. Dr. Markus Roschitz
Am 19. November 2022 wurde der mit 12.000 Euro dotierte Preis an Markus Roschitz für die Monographie „Die NSDAP in der Region Schwanberg 1930–1938. Eine Mikrostudie“ von Landesrätin MMag. Barbara Eibinger-Miedl feierlich verliehen.

Der Erzherzog-Johann-Forschungspreis des Landes Steiermark wird für hervorragende Leistungen in allen Wissenschaftsdisziplinen, die die politische, geisteswissenschaftliche und technologische Gesellschaftsentwicklung der Steiermark fördern und im Sinne des joanneischen Gedankens voranbringen, vergeben.

In der prämierten Arbeit, „Die NSDAP in der Region Schwanberg 1930–1938. Eine Mikrostudie“, erschienen 2020 im StudienVerlag, wird der Frage nachgegangen, wie sich die NSDAP ab dem Ende der 1920er Jahre in einer steirischen Kleinregion etablieren und trotz des Betätigungsverbots für die österreichische NSDAP im Juni 1933 auch in den Folgejahren ein bedeutender politischer Faktor bleiben konnte. Durch die angewandte mikrohistorische Methode zeigt Roschitz, wie Überregionales tatsächlich auf lokaler Ebene umgesetzt wurde und setzt sich differenziert mit den Gegenpolen Makro- und Mikrogeschichte auseinander. Durch den von ihm neu entwickelte Ansatz der „These der politischen Ortsbekanntschaft“ werden lokalhistorische Phänomene detailliert erklärt und anhand zahlreicher Beispiele durchexerziert. Darüber hinaus wurden bislang unbekannte bzw. nicht rezipierte Quellen erschlossen, darunter umfangreiches Bildmaterial, und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Wie im Einführungsbuch „Europäische Regionalgeschichte“ (Martin Knoll/Katharina Scharf 2021) zu entnehmen ist, sei dem Autor mit der Monographie ein Grundlagenwerk innerhalb der europäischen modernen Regionalgeschichte geglückt: „Roschitz‘ Forschungen stehen für einen Brückenschlag zwischen individueller Erfahrungswelt und anonymer Struktur, zwischen Makroperspektive- und der Rekonstruktion von Lebenswelt vor Ort.“ Laudator und Leiter des Lehrstuhls für Kulturwissenschaften an der AUB, Prof. Dieter A. Binder, hob hervor, dass die klar strukturierte und wissenschaftlich fundierte Aufnahme bisher unerforschter Quellen als ein „Quantensprung“ historischen Wissens um eine Region bezeichnet werden muss. Dem Historiker und Philosophen Roschitz sei es gelungen, ein methodisch neues Kapitel in der systematischen Beforschung des lokalen Nationalsozialismus und der Herrschaftspraxis des Dollfuß-Schuschnigg Regimes aufzuschlagen.

Die Andrássy Universität Budapest gratuliert MMag. Dr. Markus Roschitz ganz herzlich zu seinem Preis und wünscht auch weiterhin viel Erfolg.

Zum Buch (StudienVerlag):
https://www.studienverlag.at/produkt/6018/die-nsdap-in-der-region-schwanberg-1930-1938/


Buchvorschau (Google Bücher):
https://books.google.at/books?id=BMv5DwAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false

 Anneliese RIEGER

2024-2 März 2024 2024-4
 
 
 
 
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