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Studienfahrt der AUB nach Bayern

Im Sommersemester 2013 hatten 18 Studierende der Andrássy Universität (AUB) die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Exkursion ein Bild davon zu machen, wie der Freistaat Bayern es geschafft hat, sich von einem Agrarstaat in einen florierenden High-Tech Wirtschaftsstandort zu verwandeln. Außerdem erfuhren sie mehr über die Rolle Bayerns in der Donauraumstrategie. Zwischen dem 23. und 26. April 2013 führte die Delegation der Fakultät Internationale Beziehungen unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Okruch und Prof. Dr. Martina Eckardt Gespräche mit Vertretern aus Politik, Bildung und Wirtschaft. Unterstützt wurde die Exkursion von der Bayerischen Staatskanzlei und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg mit einem großzügigen Zuschuss.

Das Programm begann am 24. April mit einem Besuch in der Bayerischen Staatskanzlei.  Michael Hinterdobler, Leiter des Bereichs Europapolitik und Internationale Beziehungen, trug zum Thema „Die internationalen Beziehungen Bayerns in der Donauregion, insbesondere zu Ungarn“ vor. Er erläuterte detailliert, mit welchen Instrumenten die Staatskanzlei  die internationalen Beziehungen im Interesse des Freistaates Bayern pflegt. Hierzu gehört auch die Förderung von Einzelprojekten im Ausland, wie etwa das bayerische Engagement für die AUB. Herr Hinterdobler gab auch einen Überblick darüber, wie Bayern sich zu einem High-Tech-Standort entwickelte. Die maßgeblichen Elemente, die diese Entwicklung ermöglichten, waren die Förderung von Innovationen und des Exports. Im Anschluss an das Gespräch fand eine Führung durch die Staatskanzlei statt.

Weiter ging es zu einem anderen architektonisch beeindruckendem Gebäude: dem Bayerischen Landtag. Dort fand zunächst ein Gespräch mit  Vertretern  der  Fraktionen des  Ausschusses für Hochschule, Forschung und Kultur statt. Obwohl es ein sehr ereignisreicher  Tag im Landtag war – es wurde über die Abschaffung der Studiengebühren in Bayernabgestimmt –,  nahmen sich der Vorsitzende des Ausschusses Oliver Jörg von der CSU und die stellvertretende Vorsitzende Isabell Zacharias von der SPD Zeit, mit den Studierenden der AUB zu sprechen. Darüber hinaus war mit Frau Bulfon auch eine Vertreterin der liberalen Partei FDP vor Ort. Die Studierenden erhielten einen praxisnahen Einblick in die bayerische Hochschulpolitik und in die Arbeit von Abgeordneten des bayerischen Landtages. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen zudem die Erfahrungen der Studierenden im Hochschulleben an der AUB.  Dabei wurden der Studienalltag und die Lebenssituation der Studierenden thematisiert wie auch die Frage der Studiengebühren in Ungarn.

Im Anschluss fand ein Gespräch mit Thomas Dechant, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses für Bundes- und Europaangelegenheiten im Bayerischen Landtag zu dem Thema „Bedeutung der Donauraumstrategie und die Rolle  Bayerns in der Donauraumstrategie“ statt.

Nach diesem so anregenden wie anstrengenden Programm sollte am Ende des Tages den Studierenden auch die kulinarische Seite Bayerns nicht vorenthalten werden. So wurde der Tag mit einem gemeinsamen Abendessen im Ratskeller beschlossen.

Am 25. April startete das Programm wieder im Landtag. Gesprächspartner war Karl Freller, stellvertretender Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion  im Bayerischen Landtag. Allerdings traf er die Studierenden in seiner Funktion als Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten. Das Gespräch zur Erinnerungskultur war eine gute Vorbereitung für den anstehenden Besuch der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Flossenbürg.

Im Anschluss wurde die Gruppe im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie empfangen. Zunächst sprach Florian Obermeyer über "Außenwirtschaft und Standortmarketing" des Freistaats Bayern. Im Rahmen seines Vortrags vermittelte er zahlreiche eindrucksvolle Informationen zur Wirtschaftsstruktur Bayerns. Bemerkenswert ist etwa das innovative Umfeld Bayerns. So werden knapp ein Drittel der Patente in Deutschland in Bayern angemeldet. Frau Manuela Voggenauer erläuterte gab sodann einen praxisnahen Einblick in die technische Abwicklung von EU- Programmen. Im Mittelpunkt steht die Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung von Klein- und Mittelunternehmen (KMU). Aber auch die Förderung von Arbeitsplätzen in strukturschwachen Gebieten, wie zum Beispiel den Grenzgebieten zu Österreich und Tschechien, stellen eine wichtige Aufgabe der bayerischen Wirtschaftsförderung dar.

Nach dem Besuch im Wirtschaftsministerium fuhr die Gruppe weiter nach Bamberg. Dort stand passend für die Brauerei-Region Oberfranken zunächst die Besichtigung der Mälzerei Weyerman auf dem Programm. Die Teilnehmer der Studienfahrt erhielten einen Einblick in die komplizierten Vorgänge in einer Mälzerei, vom Rösten unter der Zeltplane bis hin zum Lieferung der Malze. Darüberhinaus ist die Mälzerei Weyermann typisch für die kleinen und mittleren Unternehmen, die zentral für die bayerische Wirtschaftskraft sind. Sie zeichnet sich durch ein Geschäftsmodell aus, das die Konzentration auf ein Nischenprodukt – die Herstellung von Spezialmalzen – mit hoher Innovationskraft und internationaler Ausrichtung verbindet. Wesentlichen für den Erfolg des Unternehmens ist der hohe Anteil an hochqualifizierten Beschäftigten in der eigenen Forschungsabteilung einerseits sowie die Fokusierung auf eine intensive Kundenbetreuung durch ein entsprechend ausgerichtetes Marketing andererseits. Zu guter Letzt lud Dr. Michael Flämig, Mitglied der Geschäftsleitung, noch zu einem selbstgebrauten Bier ein.

Der Abend in Bamberg klang mit einem gemeinsamen Abendessen in der „Wilden Rose“ bei fränkischen Spezialitäten aus. Das gute Wetter erlaubte es sodann den Exkursionsteilnehmern, individuell die Schönheiten und Besonderheiten Bambergs und seiner Bierkeller zu erkunden.

Am letzten Tag der Exkursion besuchte die Gruppe die Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Zunächst begrüßte der Vizepräsidenten Prof. Dr. Sebastian Kempgen die Delegation der AUB und stellte die Universität vor. Dr. Felix Stübben gab nähere Informationen zu den Bachelor- und Masterstudiengänge der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Im Anschluss stellte Prof. Okruch die AUB vor. Nach einer angeregten Diskussion mit den Studierenden der AUB bekundeten beide Universitäten ihr Interesse daran, die Zusammenarbeit in der Zukunft noch weiter zu verstärken. Zum Abschluss des Aufenthaltes gab es noch eine Stadtführung durch die UNESCO-Weltkulturerbestätte Bamberg.

Die Exkursion endete mit einem Besuch der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Flossenbürg in der Oberpfalz. Nach einer eindrucksvollen Führung durch das Gelände wurde die Heimfahrt nach Budapest angetreten.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Studienfahrt als äußerst informativ und spannend empfunden. Neben den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Ungarn und dem Freistaat Bayern verdeutlichte die Exkursion auch die Intensität der politischen und kulturellen Beziehungen, die bis hin zum gemeinsamen Auftrag einer europäischen Erinnerungskultur reichen.

Text: Janina Apostolou

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