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Präsentation der Forschergruppe 2010
Fakultät für Mitteleuropäische Studien

In der neu eingerichteten und gut besuchten Bibliothek des Österreichischen Kulturforums stellte sich am 24. Februar die Forschergruppe 2010 der Fakultät für Mitteleuropäische Studien erstmals der Öffentlichkeit vor und ermöglichte den interessierten Zuhörern einen Einblick in die Nachwuchsförderung der Universität. Bereits im Januar nahm das Forscherteam unter dem Titel „Der 33 jährige Krieg“ – Mitteleuropa zwischen 1914-1947 seine Arbeit auf.

Die vier Doktoranden des Kollegs werden in den kommenden drei Jahren an der AUB ihren Dissertationsforschungen nachgehen.

Der Dekan der Fakultät für Mitteleuropäische Studien, Univ. Prof. Dr. Dieter A. Binder, begrüßte das Publikum und stellte das Konzept des Kollegs sowie die Doktoranden kurz vor. Das Doktorandenkolleg wird unterstützt vom Österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung und ist auf jeweils drei Jahre angelegt. Die Ausschreibung für die nächste Forschergruppe wird voraussichtlich im April und Mai dieses Jahres erfolgen. Im Anschluss an die Begrüßung übernahmen der Dissertant und die drei Dissertantinnen des Kollegs das Programm und präsentierten ihre Dissertationsthemen.

Frau Mag. Dorothea Faes, Absolventin der Universität Wien, erforscht „Geschichtsbilder und Identitäten Ostmitteleuropas in der deutsch-jüdischen Literatur der Zwischenkriegszeit“. Die Identitätsdefinition als soziales Integrationselement und die Konzeption einer spezifisch ausgeprägten Identität als Antwort auf die zunehmende Bedrohung der jüdischen Minderheit nach 1918 bilden die zentralen Thesen dieser Forschungsarbeit. Fiktionale Literatur als Spiegel der Wirklichkeit wird dabei als historische Quelle bedeutsam.

Die Dissertantin Éva Kósa (M.A.), Absolventin der AUB, stellt das Thema „Trauer und Verlust als Erinnerung nach dem Ersten Weltkrieg“ in den Mittelpunkt ihrer historischen Untersuchungen. Die Forschungsarbeit ist komparativ angelegt und stellt die Frage, wie ungarische und österreichische Soldaten sowie Daheimgebliebene den Verlust im 1. Weltkrieg erlebt und verarbeitet haben. Das Erinnern und Vergessen, die Formen des Trauerns und des Verlustes bilden den Forschungsgegenstand dieser Doktorarbeit. Persönliche Schriftdokumente wie Tagebücher und Briefe stellen im Rahmen dieser Forschungen ebenso wichtige Informationsquellen dar wie die zeitgenössische Presse.

„Godwin von Brumowski und der Mythos vom österreichischen Kriegshelden“ lautet das Dissertationsthema von Frau Mag. Nicole-Melanie Goll, Absolventin der Universität Graz. Diese Forschungsarbeit widmet sich der Heldenkonstruktion, speziell der des „Fliegerasses“. Neben der Frage, was einen Fliegerhelden während des 1. Weltkrieges ausmacht, wird mit dieser Dissertation auch erörtert, ob die Konstruktion des Helden Brumowski spezifisch österreichisch ist und inwiefern es den österreichischen Kriegshelden überhaupt gibt. Wertvolle Forschungsquellen bilden die Einsatztagebücher, wie sie aus Armeearchiven hervorgehen, der Nachlass Brumowskis und auch ausländisches Aktenmaterial.

Der Absolvent der Universität Graz, Herr Mag. Georg Hoffmann, promoviert zum Thema: „Fliegermorde. Verbrechen an Westalliierten Flugzeugbesatzungen im österreichischen und ungarischen Raum 1944/45“. Drei ineinander greifende Räume werden durch diese Forschungsarbeit erfasst. Es sind der spezifische Zeitraum gegen Ende des Krieges, der Raum in geographischer Hinsicht sowie die Kriegsführung als solche, die den strukturierten Forschungskomplex darstellen. Der zentralen These folgend stellen die Fliegermorde ein Instrument der Machtdemonstration dar, durch das der Regimeerhalt gewährleistet werden soll. Zur Erschließung der drei Untersuchungsebenen bezieht der Forscher neben schriftlichen Überlieferungen wie Untersuchungs- und Gerichtsakten, militärischen Archivbeständen und öffentlichkeitswirksamen Medien auch Zeitzeugen in seine Untersuchungen ein.

Der erste gemeinsame öffentliche Auftritt der Andrássy-Jungforscher ging mit angeregten Gesprächen bei Pogatschen und Wein zu Ende.

Anja Römisch

ehem. Assistentin der Fakultät MES

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