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Podiumsdiskussion zur Wissenschaftsfreiheit in Ungarn
Im Zusammenhang mit dem Abbau von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Ungarn gewinnt auch die Auseinandersetzung mit dem Stand der Wissenschaftsfreiheit im Land an Aufmerksamkeit.

Vor diesem Hintergrund fand am 30. September 2022 eine Podiumsdiskussion zum Thema „Academic Freedom in Hungary: Scientists under Pressure?“ statt, die vom Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Mittel- und Osteuropa in der EU (AUB) gemeinsam mit dem Jean-Monnet-Lehrstuhl für Europäische Politik (Universität Passau) sowie der Union Europäischer Föderalisten (UEF) und der Union of European Federalists Hungary organisiert wurde.

Anders als bei vielen Diskussionsrunden zur Rechtsstaatlichkeit standen jedoch nicht die juristisch-ökonomischen Implikationen oder das angespannte politische Verhältnis zwischen Ungarn und den EU-Institutionen im Vordergrund, sondern die konkreten Erfahrungen der Pannelistinnen mit dem ungarischen Wissenschafts- und Bildungssystem. In das Thema führte Gastgeberin Dr. Kristina Kurze (DAAD-Langzeitdozentin für Internationale und Europäische Politik, Associate Professor an der Andrássy Universität Budapest) ein. Es moderierte Julian Plottka, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Passau. Die aus Budapest, Wien und Passau kommenden Panelistinnen beleuchteten die Situation der Wissenschaftsfreiheit aus ihren unterschiedlichen Perspektiven.

Judit Gárdos (Leiterin des Research Documentation Centre, Centre for Social Sciences – MTA Centre for Excellence, Budapest) erzählte, was es für sie bedeutet, in Ungarn zu Fragen der Wissenschaftsfreiheit zu forschen. Lokalpolitikerin Eszter Nagy (Präsidentin der Union of European Federalists Hungary) veranschaulichte die Schwierigkeiten, mit denen die ungarische Zivilgesellschaft konfrontiert ist. Erin K. Jenne (Professorin an der Central European University, Wien) berichtete vom Kampf der Mitarbeitenden der Central European University um den Standort Budapest und den Folgen des erzwungenen Umzugs nach Wien. Die Teilnehmerinnen der Podiumsdiskussion zeigten sich insgesamt eher skeptisch, dass es zu einem schnellen Wandel und einer Stärkung der Wissenschaftsfreiheit im Land kommen werde. Florence Ertel (Geschäftsführerin des Science Hub for Europe der Universität Passau) brachte die Außenperspektive ein. Sie betonte, wie wichtig es sei, gerade unter aktuell schwierigen Bedingungen auf individueller und institutioneller Ebene internationale Kooperationen und Austauschformate zu stärken. Im Anschluss an die sehr gut besuchte Veranstaltung wurde im Rahmen eines Empfangs intensiv weiter über den Stand der Wissenschaftsfreiheit in Ungarn diskutiert.

Florence ERTEL, Kristina KURZE

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