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Perspektiven der deutsch-ungarischen Partnerschaft im internationalen Rahmen
Klaus von Dohnanyi an der Andrássy Universität Budapest (AUB)

Am Donnerstag, dem 4. Oktober 2012 hielt Klaus von Dohnanyi, Bundesminister a.D. für Bildung und Wissenschaft und ehemaliger erster Bürgermeister von Hamburg, an der Andrássy Universität Budapest (AUB) einen Vortrag mit dem Titel „Fazit der 20 Jahre und Zukunft der deutsch-ungarischen Zusammenarbeit“ im Rahmen der Vortragsreihe „20 Jahre Partnerschaft – Rückblick und Perspektiven“ anlässlich des 20. Jubiläums des ungarisch-deutschen Freundschaftsvertrages.

Die Veranstaltung, welche in enger Kooperation der AUB, der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Budapest und des Ungarischen Außenministeriums organisiert wurde, wurde vom Rektor der AUB, Prof. Dr. András Masát mit der Vorstellung des Referenten eingeleitet. Als Gäste konnten ebenfalls der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Ungarn, Dr. Matei I. Hoffmann und der Botschafter der Republik Österreich in Ungarn, Dr. Michael Zimmermann begrüßt werden.

Dohnanyi ging ausgehend von seinen eigenen ungarischen Wurzeln auf die traditionsreichen deutsch-ungarischen Beziehungen ein. Dahingehend referierte er über die historischen Verbindungspunkte nach dem 1. Weltkrieg und schlug dann den Bogen über die jeweils unterschiedlichen Wege und Chancen nach der Auflösung der Ostblockstaaten zu den heutigen Anforderungen der beiden Nationen in Europa und der EU.

Folgend ging er auf die drei Ebenen der Krise Wettbewerb, Schulden und Politik ein. So konstatierte er eine Krise der politischen Systeme in der EU. Eine feste politische Hand, welche Entscheidungen herbeiführt, sowie eine kleinteilig organisierte Gesellschaft könnten dabei eine Perspektive darstellen.

Die Nationen sollten sich die Frage stellen: Wie kann eine demokratische offene Gesellschaft dem Widerstehen, neue Schulden zu machen? Dabei kann kein Verzicht von offenen Grenzen oder dem offenen Markt gefordert werden, sondern eine entsprechendes Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit dem Entgegenwirken. Dieses Ziel sollte jedoch im Rahmen von gerechtem Wettbewerb, gerechten Steuern und einem flexibleren Arbeitsmarkt erreicht werden. Eine verantwortungsvolle Politik, welche die Subsidarität der EU neu bewertet und entsprechend an die eigenen nationalen Gegebenheiten anpasst wäre wünschenswert, so Dohnanyi.

Außer den Gästen im Andrássy-Saal der Universität, waren auch Herr Zoltán Balog, Minister für Humanressourcen und Herr Gergely Prőhle, stellvertretender Staatssekretär des Außenministeriums von Ungarn gegenwärtig, welche im Anschluss an den Vortrag zur Diskussion mit dem Referenten geladen waren. Die Diskussion, moderiert von Prof. Dr. Ellen Bos, Leiterin des Donau-Instituts und der Doktorschule der AUB, entfaltete sich lebhaft und das herrschende Subsidaritätsprinzip der EU wurde dabei in Frage gestellt. Prőhle befürwortete dabei ebenfalls eine kleinteilige Organisation von Gesellschaften. Minister Balog ging folgend in seiner Argumentation vom zivilgesellschaftlichen Engagement über die teilweise unklare Mittelverteilung von EU auf die nationale Selbstständigkeit in Finanzfragen ein.

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