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Öffentliche Debattenkultur in Deutschland: Wie öffentliche Meinung in Deutschland gemacht wird
Vortrag von Wilhelm von Boddien im Rahmen der Lehrveranstaltung Praxis der Diplomatie am 11. Mai 2017.

Wilhelm von Boddien prägt die Debatte um das Berliner Stadtschloss seit nunmehr 25 Jahren. Er ist Gründer und Geschäftsführer des gemeinnützigen Fördervereins Berliner Schloss e.V. und hat durch sein Engagement entscheidend zum positiven Votum des Deutschen Bundestags für den Wiederaufbau des durch die DDR gesprengten Berliner Stadtschlosses beigetragen.

Das größte kulturelle Bauprojekt der Bundesrepublik Deutschland wurde durch die Grundsteinlegung im Beisein des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck am 12. Juni 2013 feierlich eröffnet.  Gemäß Zeit- und Kostenplan habe man das „Berliner Schloss – Humboldt Forum“ 2019 vor, also 30 Jahre nach dem Fall der Mauer zu eröffnen.

Jedoch habe man noch einen anstrengenden Schlussspurt vor sich. Es würden von den zugesagten 105 Millionen Euro noch rund 37 Millionen für die Fertigstellung des Vorhabens fehlen, so Boddien, der dieser Herausforderung zuversichtlich entgegensieht. Schließlich erfreue sich das Schloss zunehmender zivilgesellschaftlicher Anerkennung. Dies zeige sich unter anderem in der Herkunft der Spenden. Im Jahr 2016 seien vierzig Prozent davon aus Berlin gekommen. Das Schloss sei nun endgültig bei den Berlinern angekommen. Immerhin sei es auch das erste Schloss, das auf freiwilliger Basis von Bürgern auf finanziert werde.

Abschließend skizzierte der Referent des Abends seine Erfahrungen und Einsichten zur öffentlichen Meinungsbildung in Deutschland. So müsse man Argumentationsstrukturen im Kontext der Public Diplomacy freundlich und verbindlich, jedoch keinesfalls absolut aufbauen. Ferner seien dynamische Denkhaltungen bei der Führung von umgreifenden gesellschaftlichen Debatten ebenfalls von zentraler Bedeutung. Die Abwendung von den Grundzügen der „deutschen Risikokultur“ hin zu einer transparenten optimistischen Wertauffassung sei hierfür unabdingbar.

Text: Bálint Lengyel

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