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New Approaches to Modern Diplomacy – Exkursion nach Berlin

Das dreitägige Berlinexkursion vom 27. – 30. Mai 2015, welche auf Initiative von Dr. Thomas Schmitt zustande kam, war eine einzigartige Möglichkeit für uns Studierende, einen Einblick in die Arbeit des deutschen Auswärtigen Amtes und das Feld der Diplomatie zu gewinnen. Als neu angestoßene Kooperation zwischen dem Auswärtigen Amt und der Andrássy Universität Budapest (AUB) bietet sich damit eine Gelegenheit, die AUB-Studenten auch in Zukunft einen hochinteressanten Fachaufenthalt in Berlin ermöglich könnte.

Bereits direkt nach unserer Ankunft in Berlin-Tegel wurden wir von den Mitarbeitern des Aus- und Fortbildungszentrums des Auswärtigen Amtes, die das Seminar organisiert hatten, gleich ins Amt zu einem Vortrag über die Herausforderungen der Deutschen und Europäischen Außenpolitik in der Gegenwart und Zukunft gebeten. Thomas Wimmer, Mitarbeiter von EU-KOR (Korrespondenzbüro der Europäischen Gemeinsamen Außen-und Sicherheitspolitik) stellte uns die aktuellen Hauptthemen der Außenpolitik dar, vor allem mit Hinblick auf die zukünftige europäische und globale Sicherheitsordnung. Im Anschluss lernten wir bei einem Rundgang im Deutschen Historischen Museum eine für viele nichtdeutsche AUB-Studierende unbekannte Sichtweise kennen: die Wahrnehmung der Bundesrepublik Deutschland in der früheren DDR.

Der eigentlich „Höhepunkt” unseres Besuches war das Treffen am Donnerstag mit den aus 15 verschiedenen Ländern Subsahara-Afrikas angereisten Diplomaten, die im Rahmen eines diplomatischen Austauschprogramms in Berlin waren. Moderiert und fachlich begleitet vom ehemaligen deutschen Botschafter Dr. Alexander Mühlen – der auch bereits als Gastprofessor an der AUB Vorlesungen gehalten hat – erhielten wir zunächst eine Einführung in die Praxis des Verhandelns und konnten dann auch selbst eine Verhandlungssimulation mit den anwesenden Diplomaten durchführen.

Im Anschluss gab uns ein Mitglied des Planungsstabs des Auswärtigen Amtes einen Überblick über seine Alltagsarbeit und die Aufgaben im Zusammenhang mit dem „Review Prozess 2014“. Zurzeit laufen mehrere Projekte zur Umsetzung dieses Prozesses, der die Anpassung der deutschen Außenpolitik an neue internationale Herausforderungen ebenso wie an die Erwartungen der deutschen Bevölkerung zum Ziel hat.

Am Abend fand ein Netzwerktreffen in „Clärchens Ballhaus“, dem ältesten Tanzlokal Berlins, mit nur knapp hundert geladenen Gäste statt. Das Motto des Abends war „Innovation in Diplomacy“ und in diesem Sinne wurden verschiedenste Perspektiven im Rahmen einer Pecha Kucha – Vortragsrunde eingebracht. Die kurzen Beiträge zeigten interessante und kreative Neugestaltungsmöglichkeiten für den diplomatischen Bereich auf. Anschließend hatten wir die Möglichkeit, uns auch mit den anderen Gästen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

Prof. Dr. Andreas Suchanek, Mitarbeiter des Wittenberg Zentrums für Globale Ethik, hielt am Freitag einen Vortrag über die Rolle der Ethik und des Vertrauens in der globalen Politik. Anschließend gewannen wir Einblick in die Erarbeitung von Zukunftsszenarien und simulierten selbst zwei Phasen einer Szenarienbildung.

Bei einer Stadtrundfahrt durch Berlin am Nachmittag erfuhren wir von unserem Reiseführer interessante Details über die Spaltung Berlins in der Zeit der Mauer und über teilweise immer noch bestehende Unterschiede zwischen Ost- und West-Berlin.

Zum Abschluss der Exkursion besuchten wir die Kreuzberger „Weltküche“, ein von Migranten geschaffenes multikulturelles Restaurant, und trafen die Journalistin Gemma Pörzgen, mit der wir über die Rolle der Medien in der Außenpolitik sprachen und über die Situation der Medienfreiheit in unseren Herkunftsländern diskutierten.

Zusammenfassend war das Seminar für AUB-Studierenden aller Studiengänge eine außergewöhnliche Erfahrung: Wir bekamen nicht nur spannende Einblicke in das Feld der Diplomatie und die Arbeit des Auswärtigen Amtes, sondern nahmen auch nützliches praktisches Wissen vor allem zur Verhandlungstechnik mit. Hoffen wir, dass diese Art der Kooperation mit dem deutschen Auswärtigen Amt auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden kann!

Text: Valentina Raths

2024-4 Mai 2024 2024-6
 
 
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