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Konzept des "(Staats-)Bürgers"
Fakultät für Internationale Beziehungen
Wissenschaftliches Kolloquium

Die Fakultät für Internationale Beziehungen der Andrássy Universität (AUB) ehrte am 26. Oktober 2012 ihre beiden ehemaligen Professurleiter Dr. Franz Cede und Dr. Dr. Rolf F. Krause mit einem wissenschaftlichen Kolloquium zum Thema „Konzept des (Staats-)Bürgers“. Was macht einen Staatsbürger aus? Wie lässt sich der europäische Staatsbürger definieren? Wer gehört zu einer Nation, und wer darf wählen? Diese waren unter anderem die Einstiegsfragen des Kolloquiums, in dessen Rahmen unterschiedliche Perspektiven des Konzepts des (Staats-)Bürgers dargestellt wurden. Mit seiner internationalen und interdisziplinären Prägung passte Kolloquium hervorragend ins Profil des Studiengangs Internationale Beziehungen.

Die Anwesenden konnten einen guten Einblick in die neuen Herausforderungen der Staatsbürgerschaft gewinnen. Im ersten Panel ging Prof. Dr. Ellen Bos (AUB) der Frage nach dem „External Voting“ und dem Thema, welche Rechte die Staaten ihren im Ausland lebenden Bürgern einräumen können, nach. Schließlich untersuchte Sie auch, unter welchen Bedingungen ein solches erfolgen kann. Danach wurden von Prof. Dr. Dietmar Meyer (AUB) und Dr. Zoltán Tibor Pállinger (AUB) aus ökonomischer und politikwissenschaftlicher Perspektive die theoretischen Hintergründe zum Thema Bürgertum und Bürgerrechte erläutert. Insgesamt wurden alle bedeutenden Ansatzpunkte von Aristoteles bis hin zu der heutigen Praxis erwähnt.

Im zweiten Panel wurden von Prof. Dr. Siegfried F. Franke (AUB), Prof. Dr. Stefan Okruch (AUB), Dr. Franz Cede und Dr. Dr. Rolf F. Krause ökonomische, juristische Perspektiven zum Thema diskutiert, und die bisherige allgemeine, auf Europa bezogene Sichtweise wurde auf einen breiteren Raum, auf globale Ebene ausgedehnt. Als eines der wichtigsten Probleme wurde die Identitätsfrage behandelt, in wie weit sich die einzelnen Bürgern mit ihrem Land identifizieren können, und wie es im internationalen Kontext aussieht. In diesem Zusammenhang wurde zuerst die EU-Staatsbürgerschaft hervorgehoben, und die Frage danach, was die sonst sehr vielfaltig lebenden, europäischen Menschen miteinander verbindet, und wodurch sich die Unionsbürgerschaft legitimieren lässt. Auf globaler Ebene kamen dann solche Fragestellungen vor, wie die Problematik der Bürgerrechte von „failing-„ und „failed states“.

Der letzte Teil des Kolloquiums wurde hauptsächlich juristischen Perspektiven gewidmet. Hier wurden zuerst von Dr. David R. Wenger (AUB) die schweizerische Staatsbürgerschaft, bzw. die Staatsbürgerschaftsproblematik im föderalen System von Prof. Dr. István Szabó (Péter Pázmany Katholische Universität) angesprochen. Danach wurde mit dem Vortrag von Dr. László Komáromi (Péter Pázmany Katholische Universität) der Kreis zum Ausgangspunkt des Kolloquiums geschlossen, indem der Frage nach doppelten Staatsbürgerschaft der Auslandsungarn, mit besonderer Berücksichtigung der Volksabstimmung von 2004, nachgegangen wurde.

Abschließend entführte Prof. Dr. András Masát (Rektor AUB) die Anwesenden auf eine Reise in die Welt der Literatur. Er präsentierte drei literarische Perspektiven auf das Thema: Zunächst wurden die Staatsbürger, als Träger positiver und danach als die, negativer Werte durch Beispiele dargestellt. Als drittes gerieten dann die „Outsider“-Helden in den Fokus, die auf die zuvor angesprochene Identitätsproblematik reflektiert haben, in dem diese Helden, als entfremdete Akteure sich mit keinerlei sozialer Ordnung identifizieren können.

Im Anschluss an die Konferenz wurden Dr. Franz Cede und Dr. Dr. Rolf F. Krause von Rektor András Masát die Medaille der Andrássy Universität verliehen.

Text: Lilla Rozsics

2024-4 Mai 2024 2024-6
 
 
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