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Israel: Herausforderungen und Möglichkeiten
Vortrag von Botschafter Ilan Mor am 8. April 2013 im Spiegelsaal der AUB

Der Nahe Osten zwei Jahre nach Anbruch des „Arabischen Frühlings“ und die Situation Israels 65 Jahre nach Gründung des Staates waren zwei wesentliche Themen, die der Botschafter des Staates Israel in Ungarn Ilan Mor bei seinem Vortrag an der Andrássy Universität Budapest (AUB) am 8. April 2013, zu dem er auf Einladung der Fakultät für Mitteleuropäische Studien erschienen war, ansprach. Mor, der nicht zuletzt auf Grund einer zweimaligen Dienstperiode an der israelischen Botschaft in Deutschland ein nahezu perfektes Deutsch spricht, sieht derzeit in jener Region, in der auch sein Heimatland liegt „alles in Bewegung“ Der Nahe Osten sei auf Grund der Ereignisse, die teilweise, wie in Syrien immer noch andauern, unberechenbarer geworden, so der Botschafter. Man wusste womit man mit den Regimen unter Mubarak und den anderen zu tun hatte. Gerade die in Europa vorherrschenden Hoffnungen auf eine baldige Demokratisierung seien bislang eher enttäuscht worden. Für Ägypten stellte sich beispielsweise die Frage wer letztlich die Oberhand bekommen wird: Die Politik oder die Religion, wobei sich nicht zuletzt auf Grund dieses derzeitigen Kampfes viele liberale junge Ägypter „um ihre Revolution betrogen fühlen“. Israel äußert sich weder zu den Vorgängen in Ägypten noch zu jenen in Jordanien, wobei man die Hoffnung habe, dass gerade die Lage in Jordanien stabil bleiben würde, wo zur Zeit rund 500.000 syrische Flüchtlinge leben würden.

Das größte Konfliktpotential sieht der Botschafter beim Verhältnis zum Iran, da dieser nicht nur den rhetorischen Druck auf Israel laufend erhöhen und Israel jegliches Existenzrecht absprechen würde. Der kürzlich erfolgte Besuch Barack Obamas in Israel hätte viel zur Hebung der israelischen Selbstsicherheit.

Was die Israelische Innenpolitik betrifft so ließ Botschafter Mor mehrfach aufhorchen. So verteidigte er „die Mauer“ zu den palästinensischen Gebieten, als abscheuliches, aber notwendiges Übel, die nach der 2. Intifada tausende von Leben gerettet hätte. Er zeigte aber auch Verständnis für die Reserviertheit einiger Besucher in der anschließenden Diskussion, die sich nicht nur optisch an frühere Zeiten in Deutschland erinnert fühlten. Mor warb um Verständnis, dass der Spagat zwischen politischer Korrektheit und politischer Realität nicht immer einfach zu erreichen wäre. Der Friedensprozess, hätte absolut nichts mit dem Atomstreit mit dem Iran zu tun. „Israel streckt“, so Mor: „die Hand zum Frieden aus, aber“, so der Botschafter weiter: „man braucht zwei zum Tanzen!“

Der Zahl der Zuhörer war erfreulich groß. Die Gäste, an deren Spitze die Botschafter Österreichs und der Slowakei zu nennen sind, beteiligten sich ausgiebig an der anschließenden Diskussion.

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