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Hitlers langer Schatten
Fakultät für Internationale Beziehungen
Am 15. Februar lud das Auslandsbüro Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) gemeinsam mit der AUB zur Konrad-Adenauer-Vorlesung von Prof. Dr. Thomas Weber zu „Hitlers langer Schatten: Der Umgang der Deutschen mit Adolf Hitler, 1945-1966“ ein.

Rektor Prof. Dr. András Masát und Frank Spengler, Leiter des KAS-Auslandsbüros, eröffneten die Veranstaltung und Prorektor Prof. Dr. Hendrik Hansen führte in einem Kurzvortrag in die Thematik ein.

Weber ging zunächst auf die Veröffentlichung der kommentierten Fassung von „Mein Kampf“ ein. Die Entscheidung, das Buch zuerst nur in kommentierter Version und begrenzter Auflage herauszugeben, zeige den wenig souveränen Umgang der deutschen Öffentlichkeit mit der Person Adolf Hitler. Statt auf die Kräfte der Zivilgesellschaft zu setzen, herrsche bei dem Umgang mit der NS-Vergangenheit eine Staatsgläubigkeit. Dabei habe erst „die späte Veröffentlichung das Buch zu einem Symbol werden lassen.“

Im Laufe seines Vortrags mahnte Weber zudem an, dass man sich der Komplexität Hitlers bewusst werden müsse und ihn nicht „als Nihilisten oder Produkt der NS-Propaganda unter umgekehrten Vorzeichen“ einordnen dürfe. Sei man sich der Komplexität Hitlers bewusst, so könne man auch besser Analogien zur heutigen Zeit ziehen, so Weber. In vielen Debatten, wie z. B. in der Debatte um die Flüchtlingskrise, seien die Argumentationsstrukturen sehr ähnlich. Außerdem müsse man mehr Platz für andere Geschichtsbilder einräumen, im Speziellen für die Erfahrungen mit Diktaturen in Mittel- und Osteuropa. Wenn dies geschehe, könne Deutschland seiner verantwortungsvollen Position beim Umgang mit der NS-Vergangenheit besser gerecht werden.

Text: Luc Kerren

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