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Dr. Bruns zum Wandel in der deutschen Entwicklungspolitik
Fakultät für Internationale Beziehungen

Am Donnerstag, den 21. November 2013, hielt Dr. Werner Bruns, Abteilungsleiter im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, auf Einladung der Fakultät für Internationale Beziehungen der Andrássy Universität Budapest (AUB), einen Vortrag zum Thema "Entwicklungspolitik im Wandel".

Der Dekan der Fakultät für Internationale Beziehungen, Dr. Dr. Pohl, begrüßte Herrn Bruns an der AUB und stellte ihn als ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet der Entwicklungspolitik vor. Bruns zeichnete ein Bild der Entwicklungspolitik von ihren Anfängen in der Mitte des 20. Jahrhunderts bis zum heutigen Tage. Schon der amerikanische Präsident Truman hatte 1949 in einer Rede festgehalten, dass Entwicklungspolitik immer auch durch die Interessenpolitik eines Landes beeinflusst ist. Bruns schloss daran an und erklärte, dass das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) an die Vergabe von bilateralen Mitteln auch immer Voraussetzungen knüpft. Zu diesen zählt auch der sogenannte „Menschenrechte-TÜV“ des BMZ, den diejenigen Länder bestehen müssen, die deutsche Mittel erhalten wollen. Jedoch spielen auch immer direkte Interessen Deutschlands eine Rolle bei der Vergabe von Mitteln des BMZ, welche in 50 Länder der Welt fließen. Hierzu gehören im Allgemeinen Wirtschaftsinteressen und im Speziellen Rohstoffinteressen des deutschen Staates.

Bruns verdeutlichte, dass die Mittel, die das BMZ pro Jahr für Entwicklungspolitik ausgibt, sich auf 6,3 Milliarden Euro belaufen und damit den zweitgrößten Investitionshaushalt nach dem des Verkehrsministeriums in Deutschland darstellt. Dennoch steht der Stellenwert der Entwicklungspolitik in Deutschland weit hinter den zur Verfügung stehenden Mitteln. Bruns merkte an, dass die Abstimmung der Entwicklungspolitik auf Ebene der Europäischen Union katastrophal sei und in vielen Fällen die Abstimmung erst vor Ort in den zu unterstützenden Ländern geschehe. Daher kommt es zur Überförderung bestimmter Länder wie zum Beispiel Tansania und die Wirksamkeit der Entwicklungspolitik im Ganzen wird geschwächt. Er plädierte dafür, dass die multilaterale Entwicklungspolitik auf Ebene der EU geregelt werden müsse und die bilaterale Entwicklungspolitik in den Mitgliedsstaaten gelassen werden soll.

Bruns machte deutlich, dass für ein erfolgreiches Wachstum eines Landes vier Faktoren entscheidend sind: Talente, Toleranz, Technik und Tradition. Nur mit einer Kombination aus diesen Faktoren sei eine positive Entwicklung eines Landes möglich.

Im Anschluss an den interessanten Vortrag nutzten die Zuhörer die Möglichkeit, weitere Fragen zu der Entwicklungspolitik des BMZ und zu Bruns‘ Vorstellung einer guten Entwicklungspolitik zu stellen. 

Text: Benjamin Peter

Diese Forschung von Bejamin Peter konnte mit Unterstützung des ungarischen Staates und der Europäischen Union, in Kofinanzierung des Europäischen Sozialfonds, durch die im Rahmen des Projektes TÁMOP 4.2.4.A-1 ausgeschriebene Stipendienförderung verwirklicht werden.

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