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Dr. August Hanning über die Migration und deren Herausforderungen für Europa
Am 7. Oktober 2019 referierte Dr. August Hanning, ehemaliger Präsident des deutschen Bundesnachrichtendienstes, in einem Gastvortrag an der Andrássy Universität über die Migration und deren Herausforderungen für Europa.

Die gut besuchte Veranstaltung war für die Studierenden der AUB sowie auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

Zu Beginn der Abendveranstaltung wurde Hanning kurz durch Dr. Ulrich Schlie vorgestellt. Hanning war zuletzt als Staatssekretär im Bundesminisiterum des Inneren in Berlin tätig und ist neben seinem Dienst als Präsident des Bundesnachrichtendienstes von 1998 bis 2005 auch als Jurist bekannt.

Hanning begann seinen Vortrag mit einem Überblick über die Zuwanderungszahlen von Migranten in verschiedenen Ländern in Europa. So seien vor allem die westeuropäischen Länder von den starken Migrantenrate betroffen, während die Quoten in Osteuropa eher geschrumpft seien. Laut Hanning seien die Hauptprobleme für die stets hohe Anzahl an Flüchtlingsströme nach Europa neben den finanziell lukrativen Schleusungen auch die weiterhin angespannte Situation in den Herkunftsländern und deren geringe Bereitschaft ihre Staatsbürger zurückzunehmen. Zudem seien zunehmend migrationskritische Parteien innerhalb Europas zu verzeichnen und keine gemeinsame europäische Lösung in Aussicht. Henning erwähnte weiterhin, dass gerade in Deutschland der Anstieg der muslimischen Zuwanderer ein besonderes Problem bei der Integration darstelle.

Laut Hanning können die Fluchtursachen in den Herkunftsländern nicht durch Entwicklungshilfe in Form von finanziellen Zuwendungen bekämpft werden. Vielmehr müsse der Bevölkerung in den Ursprungländern ein realistisches Bild der Verhältnisse in den Zielländern vermittelt werden. Gerade in den Sozialen Medien würde oftmals ein fälschliches Bild von Deutschland wiedergegeben werden. Abschließend prognostizierte Hanning eine weiterhin hohe Anzahl von Zuwanderern aus Asien und Afrika nach Deutschland, solange der aktuelle Kurs der Bundesregierung in der Migrationspolitik beibehalten werden würde. Die wachsende Lücke zwischen wohlhabenden Einheimischen und armen Migranten, sowie die strukturellen Veränderungen in der Zusammensetzung der Bevölkerung und die Entstehung von Parallelgesellschaften in Europa stellen die Sicherheitsbehörden vor Herausforderungen. Hanning forderte offenere Diskussionen in diesen Bereichen und eine intensivere Einbindung der Öffentlichkeit in die Thematik. Nur dann könne eine gesamteuropäische Lösung langfristig gefunden werden.

Anschließend an den Vortrag nutzten die interessierten Studierenden und ZuhörerInnen die Gelegenheit für eine weiterführende Frage- und Diskussionsrunde mit Hanning.

Madeleine FUNDIS

Foto: Madeleine FUNDIS

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