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Doktorandenkolloquium in Klausenburg
Bericht zum Doktorandenworkshop

Zwischen dem 15. und 16. März haben wir am trinationalen Doktorandenkolloquium am Zentrum für Europawissenschaften und Internationale Beziehungen der Babes-Bolyai Universität Klausenburg zusammen mit Doktoranden der Universität Passau und der Universität Babes-Bolyia in den Teilgebieten Geschichte, Politwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und Philosophie teilgenommen. Das Kolleg verlief somit nicht nur in einem internationalen, sondern auch interdisziplinären Rahmen.

Teilnehmer waren von der Andrássy Universität Budapest Nina Kandler-Schmitt (Thema der Dissertation: Qualitätsmanagement in Supply Chains), Daniel Kudet (Thema der Dissertation: Immobilienkredite in Ungarn), Ines Gruber (Thema der Dissertation: Die Politik der ungarischen Regierung gegenüber den Auslandsungarn), Annamária Molnár (Thema der Dissertation: Das Schicksal Ungarndeutscher Frauen nach 1945), Claudia Piragino (Thema der Dissertation: Das Verhältnis von Italien und Ungarn nach dem ersten Weltkrieg) Johann-Jakob Wulf (Thema der Dissertation: Makroregionen in der Europäischen Union) und Andra Daghiciu (Thema der Dissertation: Undergroundkultur in Rumänien und Ungarn). Die Doktoranden aus Passau stellten ihre Themen im Bereich der Gemeinsamen Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik vor. Zwei Kollegen aus Klausenburg wählten einen eher philosophischen Zugang zu ihren Dissertationen und stellten die Themen Arbeit und Ethik sowie die Beziehung der orthodoxen Religion und Kirche zum Staat innerhalb der Europäischen Union in den Fokus ihrer Untersuchungen. Des Weiteren untersucht ein deutscher Doktorandenstipendiat in Klausenburg die Finanzierungsmöglichkeiten und Finanzierungsschwierigkeiten von Kleinparteien in Deutschland.

Das Seminar begann am Donnerstag mit den Vorträgen der Doktoranden der Universität Passau über ihre Dissertationsthemen, die sich mit verschiedenen Aspekten der europäischen Sicherheitspolitik befassen. Dabei stellte sich auch die Frage nach der Quellenauswahl und der Nutzbarkeit von etwa Wikileaks, welches eine größere Debatte über Ethik und Moral beim wissenschaftlichen Arbeiten und der Überprüfbarkeit von Daten nach sich zog. Danach stellten zwei Doktorandender AUB, Kudet und Wulf, ihre Dissertationsprojekte vor.

Den wissenschaftlichen Teil des Abends schloss ein Vortrag von Frau Professor Bos über die Donaustrategie wozu auch andere Studenten der Babes-Bolyai Universität eingeladen waren. Der Vortrag war der zweite in einer Reihe der Babes-Bolyai Universität über den Donauraum. Bereits am Vortag konnte Prof. Göhler aus Passau mit einem Überblick über die Energiepolitik im Donauraum erste wissenschaftliche Erkenntnisse über den Energiemarkt in Mittel- und Osteuropa präsentieren. Der Vortrag von Frau Prof. Bos endete in einer lebhaften Diskussion über den Stellenwert der Identität im Donauraum. Viele Studierende konnten aufgrund ihrer doppelten Staatsbürgerschaft bzw. ihrer längeren Erfahrungen im Ausland auch eigene Erfahrungen in den Diskurs mit einbringen.

Der Abend schloss mit einer gemütlichen Runde in einem typischen rumänischen Restaurant wo man über die Dissertationsthemen hinaus auch persönliche Erfahrungen austauschen konnte.

Der Freitag begann am frühen Vormittag mit den Vorträgen der Doktoranden der Babes-Bolyai Universität gefolgt wurde dies von den Vorträgen der restlichen Doktoranden der AUB. Hier kam die am Vortrag bereits angesprochene Problematik der Interviewdesigns, Fragestellungen und Interviewpartner erneut zur Sprache und wurde ansatzweise besprochen.

Neben den inhaltlichen Fragstellungen wurden auch Methoden und Forschungsdesigns analysiert, verglichen und diskutiert. Hierbei stellten besonders die Studierenden der Andrássy Universität fest, dass ihr Studium sich noch tiefer mit methodischen Fragestellungen auseinandersetzen sollte. Es wurde in den Diskussionen angeregt, Seminare über Interviewtechniken und Diskursanalysen anzubieten. Studierende der AUB regten an, das nächste Treffen in Passau stärker unter den Fokus des methodischen Arbeitens zu legen. Die Universität Passau hat diesen Vorschlag als sehr hilfreich angesehen und wird ihn beraten. Die nächsten inhaltlichen Treffen der drei Universitäten sollten dann klarer strukturiert und vorbereitet werden. Durch den interdisziplinären Ansatz des Kolloquiums war es für die Anwesenden nicht immer einfach, auf alle Themen auch inhaltlich zu reagieren. Hier wäre es sinnvoller, auch im Expertengremium interdisziplinär besetzt zu sein. Auch wurde angedacht, nicht alle Dissertanten vortragen zu lassen, um die einzelnen Fragestellungen vertieft zu analysieren.

Einige vorgestellte Dissertationen wurden auch auf ihre Länge und ihren Themenschwerpunkt überprüft wobei sich herausstellte, dass oftmals eine Fokussierung auf eine Fragestellung notwendig ist, um das Dissertationsprojekt klarer zu strukturieren. Für uns persönlich war es außerordentlich hilfreich verschiedene andere Projekte, Forschungsdesigns und Methoden in ihren verschiedenen Forschungsphasen zu sehen.

Mit einer interessanten Stadtführung und einem netten Abendessen in gemütlicher Runde schloss das interdisziplinäre Forschungskolloquium am späten Freitagabend. Die Doktoranden der AUB hoffen auf eine vertiefte Zusammenarbeit in der Zukunft.

Wir bedanken und ganz herzlich für die Organisation bei der Babes-Bolyai Universität und Ihre Gastfreundschaft.

Der Workshop wurde vom TÁMOP-4.2.2/B-10/1-2010-0015 gefördert.

Text: Ines Gruber, Annamária Molnár, Johann Jakob Wulf

2024-3 April 2024 2024-5
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