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Die Vereinten Nationen – eine institutionalisierte Aufforderung zur Friedfertigkeit
Bei der jährlichen Model United Nations Konferenz (KarMUN) in Budapest, zu der die AUB als Partner eingeladen war, diskutierten rund 300 SchülerInnen und Studierende über aktuelle politische Themen und machten sich mit der Welt der Diplomatie vertraut.

Die UN dient trotz ihrer Mängel weiterhin als Gewissen der Welt und das Interesse an der Arbeit der Institution als Problemlöserin internationaler Herausforderungen ist auch unter SchülerInnen und Studierenden weiterhin sehr hoch. Model United Nations (MUN) ist eine akademische Simulation, bei der die Arbeit der Vereinten Nationen (UN) von Studierenden und SchülerInnen realgetreu imitiert wird. Weltweit beteiligen sich jährlich hunderttausende engagierte TeilnehmerInnen als Delegierte „ihres“ zugeteilten Landes und agieren nach Landesinteressen und Zielen, um realpolitische Herausforderungen in den verschiedenen Komitees der UN zu lösen. 

KarMUN war die erste MUN Konferenz in Ungarn und wird bereits seit 2005 von der Karinthy Frigyes Bilingual Secondary School als Gastgeber organisiert und umfasst heute jährlich um die 300 Teilnehmende. Traditionell findet die Veranstaltung auf Englisch statt, jedoch gibt es seit letztem Jahr ebenfalls die Möglichkeit, einzelne Komitees bei KarMUN auf Deutsch zu besuchen. Aus diesem Grund und wegen ihres Diplomatie-Schwerpunkts hatten die Organisatoren die Andràssy Universität als Partner angefragt.

Bei der traditionellen Eröffnungszeremonie im ungarischen Parlament hielt Dr. Heinrich Kreft, Leiter des Lehrstuhls Diplomatie II, eine Rede zum Thema „Von einer kooperativen zu einer konfrontativen Sicherheitsordnung in Europa“. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei Auslöser einer tektonischen Veränderung gewesen und habe Europa gezeigt, dass Frieden nicht selbstverständlich ist, sondern dass „auch der Wille und die Mittel notwendig sind, diesen wenn notwendig zu verteidigen“. Weiterhin hob Kreft trotz der aktuellen Paralysierung der UN ihre Bedeutung hervor, aber auch die Herausforderungen, vor denen sie stehe. Dass der Aggressor des Angriffskrieges einen permanenten Sitz im Sicherheitsrat einnimmt, stellt die Institution vor die größte Herausforderung. Obwohl es der UN nicht gelungen ist, den Krieg zu verhindern, wird die Generalversammlung kontinuierlich als Plattform genutzt, um den Aggressor beim Namen zu nennen und die UN könnte ebenfalls bei potenziellen Waffenstillstandsverhandlungen eine Rolle spielen. Die UN fungiert laut Kreft somit weiterhin als „Gewissen der Welt - als institutionalisierte Aufforderung zur Friedfertigkeit“ und wird so trotz ihrer Mängel dringend gebraucht.

An insgesamt vier vollen Konferenztagen standen die Teilnehmenden ebenfalls vor der Herausforderung, im Rahmen der UN politische Fragestellungen zu diskutieren, Lösungen zu erarbeiten und Resolutionen zu verabschieden. Um zu einem tieferen Verständnis der Themen auf der Agenda beizutragen, waren ebenfalls die beiden Masterstudierenden Tanissa Conradi und Till Horstmann als GastsprecherInnen vor Ort, um im deutschsprachigen Sicherheitsrat Impulsvorträge zu den Themen China, Taiwan und die UN sowie zu dem Bürgerkrieg in Jemen präsentieren.

Tanissa CONRADI

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