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Der Traum vom Frieden – Utopie oder Realität?
Internationale Konferenz an der AUB

Am 5. und 6. Juni 2014 fand als zweite Veranstaltung in der Veranstaltungsreihe zum "Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkrieges" an der Andrássy Universität Budapest (AUB) die gemeinsam mit dem IKGS München und der Corvinus-Universität Budapest veranstaltete internationale Tagung „Der Traum vom Frieden – Utopie oder Realität?“ statt.

Weitere Kooperationspartner der Konferenz waren das Polnisches Institut Budapest, das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung Stadtschlaining und das Bayerische Promotionskolleg Politische Theorie.

Historiker, Literaturwissenschaftler, Politologen und Juristen aus Ungarn, Deutschland, Österreich, Polen, Kroatien und Italien diskutierten die theoretische und praktische Entwicklung der Kriegs- und Friedensdiskurse sowie der internationalen Zusammenarbeit für friedliche Konfliktlösungen ab dem Vorabend des Ersten Weltkrieges bis in die Gegenwart. Besonderes Augenmerk galt dabei dem mitteleuropäischen Raum.

Die Konferenz wurde mit Begrüßungsworten von Rektor András Masát und Ellen Bos eröffnet. Danach folgte die Key Note Speech von Tomasz Schramm (Adam Mickiewicz Universität, Poznań). In seiner Eröffnungsrede zum Thema "The Great Illusion about the Impossibility of the War: Analytic Studies by Jan Bloch and Norman Angell" verglich Tomasz Schramm zwei Studien miteinander: Jan Blochs „Is War Now Impossible“ (1898/1899) und Norman Angells „The Great Illusion” (1910). Der Vortragende thematisierte zwei Werke, die die katastrophale Ereignissen des kommenden Krieges genau vorgesehen und vorgewarnt haben. Während sich die beiden Werke bereits in Umfang und Erstellungszeitrahmen unterscheiden, grenzen sie sich vor allem durch ihre Prämissen voneinander ab: Bloch widmete sich der Frage, wie zukünftige Kriege geführt werden und warnte von einem zerstörenden totalen europäischen Krieg innerhalb von 15 Jahren. Angell hingegen stellte sich der Problematik, warum Nationen gegen einander Kriege führen und erläuterte in seinem Werk vor allem die ökonomische Zusammenhänge und katastrophale Folgen der modernen Kriegsführung und einem kommenden großen Krieg. Trotz ihrer verschiedenen Ausgangspunkten kamen beide Autoren zu derselben Konklusion: Einen neuen Krieg zu führen aufgrund der technischen Entwicklung und Totalisierung des Krieges ist unökonomisch und führt zum totalen Kollaps der Staatensystemen in Europa. Die Werke wurden zur Zeit ihrer Veröffentlichung von der durch militärische Interessen erheblich geprägten politischen Öffentlichkeit in Europa stark kritisiert und abgelehnt. Erst während und nach dem Krieg wurden sie wieder entdeckt. Aus der heutigen Perspektive sind sie immer noch aktuell und bieten grundlegende Aspekte zu einer vergleichenden Analyse.

Am Abend des ersten Konferenztages fand in Zusammenarbeit mit der 16. Tagung des Bayerischen Promotionskollegs Politische Theorie eine Podiumsdiskussion unter dem Titel "Die Idee des Friedens und die Realität aktueller Konflikte" statt. Diese hatte durch die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine unvorhergesehene Aktualität gewonnen.

Die Diskussion wurde von László J. Kiss (AUB/Corvinus Universität) moderiert. Zu Podium saßen András Hettyey (Ungarisches Institut für Internationale Beziehungen), Dietrich F. R. Pohl (AUB) und Christoph Weller (Universität Augsburg). In diesem Rahmen wurde der heutige Stand der Theoriedebatte sowie ältere und neuere Konfliktlösungsansätze mit Bezug auf aktuelle Konflikte diskutiert und kritisch bewertet.

Am Ende der Diskussion hatte das Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen, wobei sich insbesondere ein Interesse an den wirtschaftlichen Dimensionen heutiger Kriege zeigte. Den Abend schloss ein Empfang mit der freundlichen Unterstützung der Konrad-Adenauer Stiftung. 

Parallel zur Konferenz fand die Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme. Streiflichter auf die Geschichte Europas im 20. Jahrhundert“ an der Andrássy Universität statt und ist bis zum 7. Oktober 2014 weiterhin in der Kossutheria (Cafeteria) der Universität zu besuchen.

Die Konferenz fand mit der freundlichen Unterstützung des Deutschen Auswärtigen Amtes und der Botschaft der Republik Polen statt. Der Abendempfang wurde freundlicherweise von der Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützt.

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