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AUB-Studierende beim MIDAS Aron Ballot Study Visit

MIDAS steht für „Minorities Daily Newspaper Association“ und ist ein seit etwa zwanzig Jahren bestehender Verband täglich erscheinender Minderheitenzeitungen. Jedes Jahr treffen sich deren Journalisten um sich auszutauschen und das Netzwerk weiter auszubauen. Dieses Jahr fand der MIDAS Aron Ballot Study Visit im Zeitraum vom 8. bis zum 12. November in Bozen / Bolzano statt. Begleitet wurde das Programm durch den Workshop „Generating Trust by means of culture in multi-ethnic environment”. Die Idee des Projektes ist, durch kulturelle Kommunikation, ethnische und politische Konflikte zu überwinden.

Das Programm wurde 2007 vor dem Hintergrund der slowakisch-ungarischen Spannungen ins Leben gerufen. Mittlerweile ist es auch auf EU-Ebene etabliert. Dieses Jahr nahmen zum erstenmal auch Studierende der AUB (B. Demeter, K. Hittner und S. Sparwasser) an dem Programm teil. Als Plattform diente die Europäische Akademie (EURAC) in Bozen.

Schon am ersten Abend begann das kulturelle Programm mit einer Ausstellung des renommierten rumänischen Künstlers Dan Perjovschi. Seine Kunst ruft zu einem kulturellen Dialog auf, indem der Betrachter dazu aufgerufen wird Kunst selbst mitzugestalten. Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung traten eine ladinischsprachige Band und die ungarisch-armenische Formation 4 Free Birds in den Empfangsräumen der EURAC auf.

Am zweiten Veranstaltungstag bekamen die Studierenden die Möglichkeit durch Vorträge und Exkursionen die historische und gegenwärtige Situation multikulturellen Zusammenlebens in Südtirol theoretisch und praktisch zu erfahren. Der autonome Status der Provinz Südtirol gilt vielen als Musterbeispiel für den Umgang mit Minderheiten. Zunächst führten Günther Rautz, wissenschaftlicher Mitarbeiter und MIDAS-Projektleiter, und Annelie Bortolotti, Projektkoordinatorin für „Generating Trust“,  in Ziele und Abläufe des Programms ein. Es folgte ein Vortrag zum Autonomiemodell Südtirols vorgetragen durch Sergiu Constantin, Mitarbeiter am Institut für Minderheitenrechte an der EURAC in Bozen. Nachmittags bekamen die Studierenden die Gelegenheit im Rahmen einer Stadtführung Bozen besser kennzulernen. Im Anschluss daran wurde eine weitere Besonderheit der Stadt, die dreisprachige Freie Universität Bozen, vorgestellt.

Am Donnerstag trafen sich die Teilnehmer im Museum für zeitgenössische Kunst, dem „Museion“ und erhielten eine Führung durch die Ausstellung. Im Anschluss daran wurde das Verlagshaus der deutschsprachigen Tageszeitung „Dolomiten“ besucht. Besonders für die teilnehmenden Minderheitenjournalisten bedeutete dieser Programmpunkt eine gute Möglichkeit einen Eindruck davon zu bekommen, wie die deutsche Minderheitenredaktionen in Südtirol arbeiten und mit welchen Problemen sie im alltäglichen Arbeiten konfrontiert werden. Im Rundgangs durch die Druckerei bekam alle zudem einen Eindruck von den Produktionsabläufen und der Logistik. Im Anschluss an den Besuch der Redaktionsräume stellten sich die Teilnehmer in einer Diskussionsrunde den Fragen der Journalisten. Die Studierenden der AUB schilderten ihre Eindrücke der Minderheitensituation in Südtirol. Und am Abend besuchte man das traditionsreiche Weingut Alois Lageder.

Der Höhepunkt der Reise war das Treffen mit den Regierungsvertretern im südtirolischen Parlament. Parlamentspräsident Mauro Minitti erklärte die Funktionsweisen des Landtags und stellte sich den Fragen der Journalisten. Zudem hatten bestand die Möglichkeit mit Präsidialsekretärin Veronika Stirner zu sprechen. Den Abschluss des Workshops bildete eine Podiumsdiskussion mit Vertretern kultureller Institutionen in und um Bozen.

Für die Studierenden war der Besuch sehr lehrreich, denn durch die verschiedenen Vorträge und Seminarveranstaltungen konnten sie vieles rund um die Minoritätenproblematik in Südtirol theoretisch erfahren. Gleichzeitig  konnten sie durch die Besuche in den verschiedenen Kulturinstitutionen, Redaktionen und dem Parlament einen Eindruck davon gewinnen, wie kulturelle Autonomie praktisch funktioniert.

Blanka Demeter, Krisztina Hittner und Sebastian Sparwasser

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