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Atombomben und Nordkorea

Im Rahmen der Bertha-von-Suttner-Reihe zur Politikwissenschaft der Andrássy Universität Budapest und des Österreichischen Kulturforums Budapest, lud am 13. Mai 2013, um 14 Uhr in der ÖKF- Bibliothek die Fakultät für Internationale Beziehungen zum Vortrag von Thomas Mützelburg, Comprehensive Nuclear-Test-ban Treaty Organisation (CTBTO) zum Thema „Nordkorea“ ein.

Mützelburgs sprach über die Entwicklung der Nuklearwaffen, den Beteiligten sowie den allgemeinen Rüstungskontrollmaßnahmen. Zwar wurde dem Vortrag keine expliziten Kenntnisse aus Physik vorausgesetzt, dennoch machte sich ein generelles Grundwissen bewehrt. Mützelburg erläuterte unter anderem die Kernspaltung, also die Grundlage einer Atombombe. Die Atombombe auf Hiroshima beinhaltete 1000 Tonnen TNT- Sprengkraft; wurde daher „little boy“ bezeichnet, da darauffolgend wesentlich höhere Sprengkraft eingesetzt werden konnte.  Diese technische Einschübe, verleihten dem Vortrag einen sehr kompetenten Rahmen.

Zwischendurch veranschaulichte Mützelburg die Tatsachen an kurze Filme. Um das Publikum näher an die Materie seines Vortrages zu bringen, machte er ein Beispiel an einer Budapest Stadtkarte. Ausgangspunkt war die Andrássy Universität. Eine Atombombe wie die „little boy“ auf Hiroshima mit 13 kt, würde verherende Auswirkungen mit einem Durchschnitt von vier Kilometern verursachen, 100 kt neun Kilometer und so weiter. Zudem zeigte er einen kurzen Ausschnitt aus dem Film von Isao Hashimoto. Darin wird gezeigt, wie oft in der Zeit kurz vor und im Jahr 1962, also in der Kuba Krise, Atombombentests weltweit durchgeführt wurden. Dieses Jahr gilt bislang als Rekordjahr für Atombombentests global.

Heute haben 183 Länder den CTB- Vertrag unterzeichnet, allerdings davon nur 159 ratifiziert. Nicht dabei sind Nordkorea, Indien und Pakistan. Die USA, Ägypten und der Iran haben den Vertrag nicht ratifiziert. Erst wenn es zur vollständigen Ratifizierung kommt, handelt es sich um einen völkerrechtlichen Vertrag, der unterirdische Tests unterbinden könnte. Hauptaufgabe von CTBTO ist heute die Verifikation von Atombombentests. Verteilte Satellitensysteme sammeln die Daten, leiten diese innerhalb von Sekunden zur Zentrale in Wien weiter, wo sie gebündelt, gewertet und interpretiert werden. Durch dieses International Monitoring System konnte auch der qualitative verbesserte Unterschied der Atombombentests von Nordkorea im Jahre 2009 und 2013 wahrgenommen werden. Nordkorea verbesserte seine Technik im Bereich Atomwissenschaft um ein Vielfaches. Aber die Frage, ob es in naher Zukunft in der Lage sein wird, Atomsprengköpfe auf Raketen aufzusetzen, stellt sich die CTBTO selber. Es handelt sich um ein sehr aktuelles Thema zu dem man allerdings nicht so direkt die Möglichkeit hat mit Fachpersonen, die sich diesem Thema mit so großem Interesse annehmen in Kontakt zu gelangen. Der Vortrag wurde mit großer Aufmerksamkeit seitens des Publikums verfolgt.

Im Anschluss des Vortrages von Thomas Mützelburg wurde ein Empfang in der Caféteria „Kossutheria“ der Andrássy Universität angeboten. Neben Rot- und Weißwein, gab es Kaffee, Tee und kalte Getränke, sowie ungarische Pogatschen und Kuchenschnitten.

Text: Madeleine Kohl

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