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Die Kulturdiplomatie Österreichs
Andrássy Universität Budapest
Vortrag der Botschafterin Teresa Indjein

Am 03.Oktober 2017 hielt die österreichische Botschafterin Dr. Teresa Indjein im Festsaal der Andrássy Universität einen Vortrag über die Kulturdiplomatie Österreichs. Zu Beginn ihrer Ausführungen stellte sie zwei Fragen, um zu erklären, wieso Auslandskulturarbeit wichtig sei.

Zuerst fragte sie, wozu der Mensch Kunst brauche. In ihrer Antwort sagte sie, dass Kunst innere Freude zu erfahren helfe und zeige, was es heißt, Mensch zu sein. Zudem führe die Kunst den Menschen zur Harmonie. Die zweite Frage galt der Zeit, in der wir leben und was die drängenden Fragen der Kulturdiplomatie seien. Dabei hob sie die Digitalisierung und den Klimawandel als drängende Fragen unserer Zeit hervor. Gerade bei der Digitalisierung stelle sich die Frage, wer der Mensch ist und was wichtig bleibt, da die Digitalisierung tief in unsere sozialen Strukturen eingreife und man sich fragen müsse, was noch unsere Werte seien. Es sei eine innere europäische Gemeinsamkeit, von der Vergangenheit für die Zukunft lernen zu wollen. Dabei habe aber jede Generation einen eigenen Blick auf die Geschichte.

Es sei die Aufgabe der Kultur und Auslandskulturarbeit, zu versuchen, diese Fragen zu beantworten. Es gäbe in dem Bereich keine Grenzen. Die Botschafterin betonte, dass die Außenkulturarbeit eine kreative und gestaltende Friedensarbeit sei, mit einer großen Bandbreite von Aktivitäten. Die Geschichte sei der Grund, auf dem die Arbeit stehe, und es gelte die Arbeit auf Augenhöhe.
Nun folgte ein näherer Einblick in die Struktur der österreichischen Kulturdiplomatie: Indjein stellte eine Auswahl spezifischer Projekte vor. Alle österreichischen Vertretungsbehörden im Ausland haben einen Kulturauftrag und ein Kulturbudget. Beispielhafte Projekte, die genannt wurden, waren der „Sound of Music“, ein Projekt, in dem die Gemeinsamkeiten in unterschiedlichen Musikgenres entdeckt werden, sowie ein Frauenförderprogram und ein Weltanschauungsdialog. Dabei müsse man auch bereit sein, mit Partnern aus anderen Ländern zu arbeiten, wobei die Kommunikation manchmal eine Herausforderung sein könne. Insgesamt werden 6.000 bis 7.000 Kultur- und Wissenschaftsprojekte gefördert.

Außerdem unterstrich die Botschafterin die Rolle der europäischen Union, welche Strategien für die europäische Kulturarbeit im Ausland entwickelt und kleinen Ländern mit wenigen Ressourcen hilft. Ziel sei es, gemeinsam europäisch zu agieren.

Sie schloss ihren Vortrag damit, dass der Westbalkan seit drei Jahren der geografische Schwerpunkt österreichischer Auslandskulturarbeit sei.

Alles in allem war es ein spannender Vortrag, der zum einen erklärte, wieso Kulturdiplomatie überhaupt wichtig ist, zum anderen die österreichische Kulturdiplomatie näher beleuchtete. Im Namen der teilnehmenden Studierenden der Andrássy Universität danken wir Frau Dr. Indjein für den Einblick.   

von Katja Einecke

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