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Zu einem Gespräch mit der Botschafterin der Republik Österreich in Ungarn
Zentrum für Demokratieforschung
Mit Humor, Offenheit und Erfahrung berichtete Botschafterin Astrid Harz von ihrer Laufbahn und erklärte, warum Diplomatie das Bohren dicker Bretter ist

Im Rahmen der Ringvorlesung „DiplomantInnen im Gespräch” lud die Andrássy Universität Budapest (AUB) zu einem Gespräch mit Astrid Harz, Botschafterin der Republik Österreich in Ungarn. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Christina Griessler (ZeDEM, netPOL). Griessler stellte im Überblick die berufliche Laufbahn von Botschafterin Harz vor, die an der Universität Graz Wirtschaft studierte,als Radio- und Fernsehmoderatorin arbeitete sowie im Forschungsbereich tätig war, bevor sie in den diplomatischen Dienst wechselte. Im Rahmen des Impulsvortrags gab die Botschafterin Einblicke inihre diplomatische Laufbahn mit Stationen u. a. bei den Vereinten Nationen, im Irak, in Jordanien,
Italien, Frankreich, den Niederlanden und schließlich in Budapest.

In ihren Positionen im Außenministerium in Wien arbeitete sie u. a. als Pressesprecherin für mehrere Außenminister und - ministerinnen und war stellvertretende und interimistische Sektionsleiterin für EU-Fragen im Bundeskanzleramt. Botschafterin Harz hat den Botschaftsposten in Budapest im Sommer 2024 angetreten und kann demnächst auf ein Jahr Budapest zurückblicken. Nach dem Impulsvortrag der Botschafterin ging Griessler mit ihren Diskussionsfragen vor allem auf die Rolle von Frauen im diplomatischen Dienst ein. Botschafterin Harz stellte keine großen Unterschiede in ihrer Arbeit als Diplomatin in den verschiedenen Ländern fest. Angesprochen, wie es mit einer Frauenförderung im Außenministerium aussieht, meinte die Botschafterin, dass sich hier, seitdem sie im Außenministerium tätig ist, schon viel verändert hat, was sie mit einigen persönlich Anekdoten ausführte.

Grundsätzlich sieht sie die Situation für Frauen im Auswärtigen Dienst als positiv. Diskutiert wurde zudem die interne Postenvergabe, insbesondere die Auswahl der Botschaftsposten innerhalb des diplomatischen Dienstes und wie die österreichischen Kulturforen in das Außenministerium eingebunden sind. Die Kulturforen sind für die österreichische Außenpolitik von wesentlicher politischer Bedeutung, da Kultur als „soft power” verstanden wird. Botschafterin Harz sprach über die engen österreichisch-ungarischen Beziehungen, die sich durch wirtschaftliche Verflechtungen, einen intensiven Pendelverkehr und einen gemeinsamen historischen Kontext auszeichnen. Weitere Themen, die Botschafterin Harz thematisierte, waren u. a. Österreichs Engagement im Donauraum, die Position Österreichs für eine EU-Erweiterung der Westbalkanstaaten sowie der 30. Jahrestag des EU-Beitritts Österreichs.

Griessler stellte der Botschafterin auch die Frage, was denn die österreichische Seele ausmache. Eine Frage, die nicht so ganz einfach zu beantworten ist. Harz persönlich ist sehr froh, für ein sehr gut funktionierendes Land wie Österreich zu arbeiten. Abschließend benannte sie den Klimawandel, die
Aufrechterhaltung des Multilateralismus und Europas Verteidigungsfähigkeit als zentrale Herausforderungen unserer Zeit.

Die Studierenden hatten danach die Möglichkeit Fragen an die Botschafterin zu stellen. Die Veranstaltung wurde mit einem kleinen Weinempfang beendet. 

Jonas DEDERING

2025-4 May 2025 2025-6
 
 
 
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