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Rechtstheorie und Theorie der richterlichen Urteilsbildung an der Schwelle von Demokratie und Autokratie
Fakultät für Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften
Buchvorstellung von Krisztina Ficsor und Péter Sólyom, unter Mitwirkung von Prof. Dr. Zoltán Fleck, Prof. Dr. Miklós Szabó und Dr. Attila Vincze.

Den Auftakt der Buchvorstellung am 04. Mai 2016 an der AUB machte Dr. Attila Vincze, indem er die rechtstheoretische Unterhaltung über die Grundzüge des deutschen öffentlichen Rechts unter Berücksichtigung der begriffsanalysierenden Methodik von Krisztina Ficsor und Péter Sólyom einleitete. Dieser Stil beherberge Perspektiven, die es im Allgemeinen ermöglichen den Staat als Rechtskonstrukt unabhängig von den regierenden Personen zu betrachten, so Vincze. Generell diskutieren die Bücher von Krisztina Ficsor und Péter Sólyom grundlegende Fragestellungen der Rechtstheorie und der Theorie der richterlichen Urteilsbildung.

Die Monographie von Ficsor erörtert unter anderem die demokratische Verpflichtung der Theorie des formalistischen Urteilens, sowie Grundlagen der politischen Philosophie.
Prof. Dr. Fleck unterstrich die im Werk aufbereiteten aussagefähigen Ansätze zwischen Formalismus und Positivismus, die den sozialgesellschaftlichen Kontext in die Frage nach geeigneten Kriterien für die Analyse richterlicher Urteile einbetten. Rechtstheorie sei ohne die Inkorporierung von soziostrukturellen Verflechtungen nur schwer verständlich. „Formalizmus a bírói gyakorlatban; A formalista bírói érvelés jogelméleti alapjai“ beschäftigt sich auch mit einem der meist diskutierten Themen der Rechtstheorie: Wie können richterliche Urteile begründet werden? Die Erklärung stecke in der Annahme, dass sich in der verfassungsmäßigen Demokratie grundlegende Prinzipien im richterlichen Urteil manifestieren. Hierbei lägen die Verpflichtungen der Richter darin, ihre Entscheidungen rational zu zertifizieren, sowie mit angemessenen rechtlichen Argumenten zu begründen.

Prof. Dr. Szabó nannte die Thematisierung des Verhältnisses von Recht und Politik als passenden Übergang zu Sólyom´s Werk. Die strukturelle Funktionalität beider Institutionen könne primär durch die Wahrung der jeweiligen Autonomien gewährleistet werden, jedoch dürfe hierbei keine Vernachlässigung der gegenseitigen Kontroll- und Begrenzungsfunktion eintreten, obgleich es sich um formales oder reales Recht, beziehungsweise demokratische oder autokratische Politikrichtungen, handle. Das Buch mit dem Titel „Jogászi módszer és politika; Fejezetek a német közjogtudomány történetéböl“ untersucht die Strategien zur Theoriebildung in der deutschen Staats- und Verwaltungswissenschaft, sowie die verfassungspolitische Vorbestimmtheit unter besonderer Berücksichtigung der autokratischen und demokratischen Ansatzpunkte der diesbezüglichen Theorien. Darüber hinaus soll insbesondere die Entstehungsgeschichte des deutschen und österreichischen öffentlichen Rechts genauer erörtert werden. Ferner werden Schwierigkeiten und Aufgaben einer demokratischen – den dogmatischen Ansprüchen entsprechenden Neuinterpretation des öffentlichen Rechts aufgezeigt, die sich aufgrund einer bezeichnenden autokratischen Tradition ergeben haben.

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