Interesse an einem Studium?

Nachrichten

15 Jahre Andrássy Universität Budapest
Universitätsleitung
Jubiläumsfeier mit Viktor Orbán, Edmund Stoiber und Erwin Teufel am 15. September 2016.

Die deutschsprachige Andrássy Universität Budapest (AUB) feierte am 15. September 2016 ihr 15-jähriges Bestehen zusammen mit rund 250 Gästen und ihren „Gründervätern“, dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, dem ehemaligen Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern Edmund Stoiber, sowie mit Erwin Teufel, dem ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg. 2001 wurde die Universität auf Initiative Ungarns hin von den Ministerpräsidenten der drei Länder sowie von Wolfgang Schüssel, dem damaligen Bundeskanzler der Republik Österreich, während des „kleinen Donau-Gipfels“ in Ulm gegründet.

„Die AUB ist nicht nur als deutschsprachige Universität erfolgreich, sondern auch im europäischen Maßstab ein zukunftsweisendes Modell“, so AUB-Rektor Prof. Dr. András Masát in seiner Eröffnungsrede. Die Leitidee der Gründerländer in der 2001 formulierten  „Ulmer Erklärung“ sei heute so aktuell wie nie zuvor: An der AUB „sollen die besten Hochschulabsolventen eines Jahres aus Ungarn, den deutschsprachigen Ländern und den Staaten Mittel- und Osteuropas eine Ausbildung erhalten, die sie befähigt, in und für Mitteleuropa an führender Stelle Verantwortung zu übernehmen“. Die vergangenen 15 Jahre hätten gezeigt, dass Studierende, Lehrende und Alumni der Universität bereits erfolgreich Europa mitgestalten würden. „Wir können daher stolz sein, an dem Projekt AUB mitwirken zu können und zu dürfen: an einem europäischen Projekt, das den Wissens- und Kulturtransfer in Mittel- und Osteuropa fördert und dabei die Idee eines gemeinsamen Europas vermittelt“, würdigte der Rektor. Gleichzeitig sei die Universität in den vergangenen 15 Jahren immer mehr auch zu einer Begegnungsstätte für das wissenschaftliche, politische und kulturelle Leben Ungarns und des deutschsprachigen Raumes geworden.

Orbán: Europäische Universität zur Ausbildung europäischer Intellektueller

Ministerpräsident Viktor Orbán knüpfte in seiner Festrede an die Gedanken von Rektor Masát an und begründete den damaligen Entschluss der „Donaustaaten“, die im „Herzen Europas“ wirtschaftlich, politisch und kulturell eng miteinander verbunden seien, pragmatisch: Man habe die deutsche und die ungarische (Wissenschafts-) Kultur, die lange miteinander eng verflochten gewesen sei, und die nach dem zweiten Weltkrieg jedoch weitgehend abgerissen sei, nach 1989 wiederbeleben wollen. Diese lange Trennung sei aber nicht spurlos an Ungarn und auch nicht an anderen Ländern Mitteleuropas vorbeigegangen. Westeuropa und Länder wie zum Beispiel Ungarn hätten schon damals unterschiedliche Auffassung bei der Lösung von Herausforderungen in Europa gehabt. Auf der Suche nach Lösungen für diese Meinungsunterschiede und Fragen rund um die Zukunft Europas habe Ungarn zusammen mit Österreich, Bayern und Baden-Württemberg damals eine Antwort gefunden: Man habe zusammen eine Universität gegründet, die den Raum für junge Intellektuelle öffne, die nach neuen Antworten und Lösungsmöglichkeiten aus unterschiedlichen Perspektiven suchen, so Orbán.

Orbán hob hervor, dass die AUB heute eine gemeinsame Schnittmenge deutscher und ungarischer Kultur und Wissenschaft sei. Heute befinde man sich aber erneut an einem Wendepunkt der gemeinsamen Beziehungen, mahnte Orbán an, und so wolle er die Universität und die Studierenden zu einem „neuen Nachdenken“ ermutigen, bei dem alte Schemata zurückgelassen, neue Fragen gestellt und auf bereits gestellten Fragen andere Antworten gefunden werden müssten. Dies sei die Aufgabe, vor der Europa jetzt stehe. Seiner Meinung nach könne man bei dieser Arbeit nicht auf andere warten: „Wir können nicht erwarten, dass andere diese Situation für uns lösen werden. Wir sind auf europäische Universitäten angewiesen, die neue europäische Intellektuelle ausbilden und ich hoffe, dass die AUB ihren Teil dieser Aufgabe wahrnimmt und uns dabei hilft, dass eine neuen europäischen Elite entsteht, die sich der Vergangenheit bewusst ist und sich für die Zukunft Europas einsetzt.“

Gemeinsam für die Zukunft Europas bilden

Während der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Europa gestalten – transnationale Bildungsprojekte und europäischer Dialog“, an der neben Orbán, Stoiber und Teufel auch Heinz-Peter Behr, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Ungarn sowie Ralph Scheide, Botschafter der Republik Österreich in Ungarn teilnahmen, unterstrich Botschafter Behr nochmals die Bedeutung der AUB als internationale und europäische Hochschuleinrichtung. Die Europäische Union müsse zusammengehalten werden, um im globalen Wettstreit bestehen zu können: Dies könne nur geschehen, wenn man junge Leute dazu motiviere, innovativ und kreativ über Europa nachzudenken. Dies sei die Aufgabe von Universitäten wie der AUB. Auch der österreichische Botschafter Scheide hob hervor, dass man hier, in den Ländern „im Herzen Europas“ die Aufgabe habe, noch mehr Gestaltungskraft in die Hand zu nehmen. Hier falle der AUB eine wichtige akademische Aufgabe zu: Denn neben Schengen und dem Euro sei vor allem der akademische Austausch – wie zum Beispiel durch das ERASMUS-Programm – eine der wichtigen Errungenschaften des modernen Europas, da so junge Leute zusammengebracht würden, um sich gemeinsam für die Zukunft Europas vorzubereiten. Moderiert wurde die Runde von dem schweizerischen Journalisten und Schriftsteller Andreas Oplatka.

Auszeichnungen an verdiente MitarbeiterInnen der Universität

Im Zuge der Jubiläumsfeierlichkeiten wurde Prof. Dr. Josef Höchtl als ehemaliges Mitglied des Universitätsrates und des Kuratoriums der Öffentlichen Stiftung für die Deutschsprachige Universität
Budapest in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um die Universität die Ehrensenatorwürde verliehen. Rektor Masát verlieh auch Auszeichnungen an die Verwaltungsmitarbeiterinnen Tünde Bokor, Veronika Gerencsér, Evelin Sárdi und Orsolya Végh sowie an den Büroleiter der Öffentlichen Stiftung für die Deutschsprachige Universität Budapest, Gergely Sótonyi, in Anerkennung ihrer Leistungen seit der Gründung der Universität.

Dieser Artikel erschien auch in der Budapester Zeitung (BZ Magazin Nr. 38 / 2016).

Zur Rede Viktor Orbáns zum 15. Jahrestag des Bestehens der Andrássy Universität Budapest (Deutsch / Ungarisch)

Pressefotos dieser Veranstaltung finden Sie auch auf Flickr: https://www.flickr.com/photos/kepszerkesztoseg/albums/72157673903334485

2024-3 April 2024 2024-5
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17 18
19
20
21
22
23 24 25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
Veranstaltungsnewsletter